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feb 12

2017 Jan Wagner

guerickes sperling

„…köstlicher als Gold, bar jeden
Werdens und Vergehens…“

– Otto von Guericke –

was ist das, unsichtbar und doch so mächtig,
daß keine kraft ihm widersteht? der kreis
von bürgern rund um meister guericke
und seine konstruktion: die vakuumpumpe,
die auf drei beinen in das zimmer ragt,
vollendet und mit der obszönen grazie
der mantis religiosa. messingglanz,
die kugel glas als rezipient: hier sitzt
der sperling, der wie eine weingeistflamme
zu flackern angefangen hat – die luft
die immer enger wird. vorm fenster reifen
die mirabellen, summt die wärme, wächst
das gras auf den ruinen. an der wand
ein kupferstich vom alten magdeburg.
die unbeirrbarkeit der pendeluhr,
diopter, pedometer, astrolabium;
der globus auf dem tisch, wo eben erst
neuseelands rückenflosse den pazifik
durchschnitten hat, und wie aus weiter ferne
das zähe trotten eines pferdefuhrwerks.
„dieser tote sperling“, flüstert einer,
„wird noch durch einen leeren himmel fliegen.“

Tomrummet.

von Guerickes experiment visade vilken makt detta besitter – det var på 1600-talet, men detta har mänskor vetat av sig själva i alla tider.

Jag har sett tomheten i våldsverkarens ögon. Menederskan trodde sig för ett ögonblick vara gud och nu kämpar hon förtvivlat efter luft och mening som von Guerickes sparv.

Skall det ske att ”dieser tote sperling wird noch durch einen leeren himmel fliegen“?

Då måste hon födas på nytt, ångra sig och omvända sig.